Ausstellungsprogramm im Jahr 2008
Kirsten Berg
1950 in Hamburg geboren, Studium von Grafik Design in Hamburg, 1975-1993 Leiterin einer Kunstschule für Kinder und Jugendliche, 1989 Weiterbildung im Bereich der Freien Malerei bis hin zu plastischen Arbeiten (1999). Sie lebt in den Hamburger Elbvororten und geht von Sülldorf aus häufig an den Elbstrand. Sie sagt von sich: „Wer als Künstler in Hamburg aufgewachsen ist, kann nur von der Elbe inspiriert sein. Der Strom, der Hafen, die Barkassen und der typische Geruch von Teer und Diesel sind immer noch prägende Eindrücke aus meiner Kindheit.“
Von der Malerei kommend und aus der Fläche in den Raum hinaus greifend, entwickelten sich ihre plastischen
Arbeiten. Aus Fundstücken sowie Blei, Draht, Zement und anderen Materialien schafft sie ungewöhnliche Skulpturen. Ab 1999 entsteht ihr Elben-Zyklus, der vom WERDEN UND VERGEHEN handelt. Die Elbe,
"magischer" Ausgangspunkt für Kisten Berg, gibt bei Ebbe seine Schätze frei:
Holz, Tonscherben, Baggersteine, Glas, Teer, Eisen, Rostteile, etc.
Einst hatten sie eine wichtige Funktion und wurden nach ihrer Aufgabe achtlos
den Gezeiten überlassen. Bei Kirsten Berg endet nun diese Zwischenzeit und die Korrespondenz der Fundstücke beginnt sich zu entwickeln. Jedes Stück wird betrachtet, erfühlt und einem "poetischen"
Prozess ausgesetzt. In einem von der Künstlerin entwickelten Prozess, der es erlaubt, unterschiedlichste und kaum zu verbindende Materialien in einen
dauerhaften Zustand zu versetzen, wird das unbehandelte Ursprungsmaterial zu einer sinnlich-graziösen Elben-Skulptur tranformiert. Diese Gebilde erinnern stark an alte Kulturen wie auf Kreta, in
Afrika oder Ägypten.
Tom Kosbab
1938 in Hamburg geboren, Fachhochschule und Kunsthochschule
in Hamburg mit den Fachrichtungen Malerei, Wandgestaltung, Foto, Grafik-Design. Freiberuflich tätig seit 1967. Seit 1987 ausschließlich freie Malerei-Grafik-Relief. Ab 2000 "Galerie Wasserkoog 25" in
Eiderstedt
Der Kunsthistoriker Rüdiger Otto von Brocken sieht in Tom Kosbab einen „Schwellenmaler“, „der sich auf dem schmalen Grat zwischen Bildhaftigkeit und Abstraktion bewegt.“ Bei der Betrachtung seiner Arbeiten wird dies schnell deutlich, denn die Arbeiten sprühen vor Energie, was nur durch das Loslösen vom streng Gegenständlichen erreicht werden konnte. Nichts ist zwanghaften Schemen unterworfen, sondern frei in Bewegung, so dass die Formen und Farben auf dem Untergrund bisweilen zu tanzen scheinen. Tom Kosbab arbeitet nicht auf Leinwand oder Papier, da ihm diese Malgründe „zu unbeständig“ sind und seinen bisweilen zerstörerischen Transformationsprozessen nicht standhalten würden. Er spachtelt, bearbeitet, schleift, destruiert und nähert sich wieder mit heilenden Händen dem Holz oder der Hartfaser an. Von Brocken beschreibt diese Kosbabsche Durchdringung der Stillleben und der Landschaft mit Leben, wie folgt: „In Tom Kosbabs Arbeiten wird Landschafts-Empfinden zum Schöpfungsakt, dürfen Stillleben alles sein, nur nicht still. Denn letzten Endes ist es die pure Leidenschaft am Malen, der sie ihren Ursprung zu verdanken haben.“
25.08.2008 um 19.00 Uhr: Svenja Leiber liest aus dem Grenzgänger-Projekt (Thema Russland)
Buchhandlung Sund, Friedrichstr. 25, 25746 Heide
Im Rahmen des Literatursommers 2008 präsentiert der Kunstverein Heide in Kooperation mit dem Literaturhaus Schleswig-Holstein die Berliner Autorin Svenja Leiber. Svenja Leiber wurde 1975 in Hamburg geboren, studierte Literaturwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte in Berlin und wohnt und arbeitet auch in der Bundeshauptstadt. Sie betätigte sich als Führerin in Kunstsammlungen, schrieb nebenher Lyrik und Prosa, gewann 2003 den Literaturwettbewerb Prenzlauerberg und debütierte 2005 mit ihrem Erzählband "Büchsenlicht", für welchen sie 2006 den Bremer Förderpreis erhielt. In einer Rezension dazu heißt es: "Mit nur wenigen Worten nämlich zeichnet sie beklemmende Bilder von der ländlichen Depression, und immerzu deutet Leiber nur an - nie erscheint etwas in vollem, klarem, geschweige denn klärendem Licht. Weshalb es des aufmerksamen Lesens bedarf, um all die lediglich angerissenen Handlungselemente in den klug komponierten Geschichten zu Ende zu imaginieren. In dieser sprachlichen Konzentration, in diesem auf das Wesentliche beschränkten Stil und in der formalen Sorgfalt zeigt sich die erstaunliche Kunstfertigkeit dieser jungen Autorin."
Im Sommer 2006 beendete Svenja Leiber ihr Studium und arbeitet zur Zeit an ihrem zweiten Buch, unterstützt durch das "Grenzgänger-Stipendium" der Robert-Bosch-Stiftung, in dem sie Erlebnisse ihrer Begegnung mit dem Russischen Kulturraum aufarbeitet. Aus diesem noch unveröffentlichten Buch-Projekt wird sie einige Passagen lesen.
Der Eintritt beträgt 7 Euro (ermäßigt: 4 Euro)